Wenn vor dem Hintergrund der Wahlniederlage bei den letzten Bundestagswahlen über Erneuerung oder gar Neuerfindung unserer Partei gesprochen wird, sollten wir nachfragen, was damit gemeint ist.
DIE LINKE muss die Weichen stellen. Dies sind nicht nur Weichen für die Zukunft einer modernen sozialistischen Partei, die dauerhaft in Deutschland existiert, sondern für eine gesellschaftliche Perspektive jenseits der Ampel, abseits eines Kapitalismus im Instagram-Filter.
Der Wahlkampf der LINKEN wurde, trotz großer Ansage in einem umfangreichen Wahlprogramm, erneut von der bekannten Schwäche interner Auseinandersetzungen belastet.
Prominente Mitglieder der Linken führen seit Jahren eine Debatte über die scheinbar unüberbrückbaren Gegensätze unserer verschiedenen Wählermilieus und stellen unsere Kernkompetenz für gute Arbeit und soziale Gerechtigkeit in Frage. Leider nicht nur intern.
Ein intensiver Aufarbeitungsprozess steht an und kann nur im konstruktiven Dialog erfolgen. Leider zeigt, dass einige Funktions- und Mandatsträger das noch nicht ausreichend begriffen haben.
Die Zukunft der Linkspartei kann nur sein, sich in der Basis auf die Seite der Marginalisierten zu schlagen, die vielfältiger nicht sein können und keineswegs auf die traditionellen Industriearbeiter*innen zu reduzieren sind. Das A und O dabei ist, die »Ungleichheitskonflikte« nicht gegeneinander auszuspielen.