Fest der Linken 2021: Bunt, politisch, kontrovers

Fest der Linken 2021
  • DIE LINKE

„Der Rosa-Luxemburg-Platz im Herzen Berlins wird auch in diesem Jahr wieder ein bunter Festplatz für Groß und Klein, denn beim »Fest der Linken« bleiben keine Wünsche offen“, so kündigten wir das Fest der Linken im Juni 2019 an. Damals kannte kaum jemand Corona-Viren und auch die chinesische Großstadt Wuhan war den meisten Menschen unbekannt. Das ist heute anders. Corona hat vieles verändert – selten zum besseren. Auch unser Fest der Linken wäre beinahe ein Opfer der Pandemie geworden.

Doch die Veranstalter:innen von der Partei DIE LINKE, der Tageszeitung nd, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Fraktion DIE LINKE im Bundestag hatten bereits im vergangenen Jahr eine digitale Alternative auf die Beine gestellt. "Besser online als gar nicht" - war und ist unsere Devise. Und auch in diesem Jahr konnten und können tausende Zuschauer:innen das bunte Programm verfolgen – mit Diskussionsrunden, Live-Talks, Konzerten und der Verleihung des Clara-Zetkin-Frauenpreises. Neben zahlreichen prominenten Genoss:innen wie Janine Wissler, Dietmar Bartsch und Klaus Lederer spielten auch Bands auf, darunter die Swingin Hermlins und die Toten Crackhuren im Kofferraum.

Kontroverse um den Mietendeckel

Dabei ging es durchaus kontrovers zu, etwa beim Talk zum Thema Mietendeckel, wo der Vertreter einer Berliner Genossenschaft mit der LINKEN Mietenexpertin Gaby Gottwald diskutierte. Auf gleicher Wellenlänge waren hingegen unsere Spitzenkandidat:innen zur Bundestagswahl: Janine Wissler und Dietmar Bartsch machten im Gespräch mit „Jacobin“-Herausgeberin Ines Schwerdtner deutlich, mit welchen Themen die LINKE in den Wahlkampf ziehen wird: „Krankenhäuser in öffentliche Hand, gute Arbeit, Umverteilung und Mietendeckel bundesweit“.

Ein weiterer Spitzenkandidat präsentierte sich auf dem Fest der Linken, allerdings in einem ungewöhnlichen Format. Der LINKEN Kultursenator Klaus Lederer traf auf die Drag Queen Gloria Viagra. Die beiden sprachen über Mietenwahnsinn, Kultur, Coronakrise, Queeres Leben und Solidarität in einer Gesellschaft der ausgefahrenen Ellenbogen.

Geheimnisse aus dem Keller

Spannend auch der Streifzug durch die Katakomben unterm Berliner Rosa-Luxemburg-Platz. Hier präsentierte der Historiker Ronald Friedmann spektakuläre Fundstücke aus dem „legendären und geheimnisumwitterten“ Keller des Karl-Liebknecht-Hauses, dem Sitz des Bundesvorstandes der LINKEN und ehemaligen Hauptquartier der KPD.

Auch eine echte Preisverleihung war Teil des Programms. So ging der elfte Clara-Zetkin-Frauenpreis der LINKEN an die deutsch-polnische NGO Dziewuchy, die sich für Frauenrechte und feministische Zusammenarbeit über die Landesgrenze hinweg einsetzt. Besondere Schwerpunkte der Organisation waren der Einsatz gegen die restriktive Abtreibungspolitik der regierenden PIS-Partei in Polen. Der Ehrenpreis für gesellschaftliches Engagement gab es für die in der Türkei inhaftierte kurdische Politikerin Gültan Kışanak.