Bürgermeisterwahl in Konstanz

"Ein unfassbar gutes Ergebnis"

Pantisano im Wahlkampf

Das war knapp! Mit 45,1 Prozent der Stimmen unterlag unser Konstanzer Bürgermeisterkandidat Luigi Pantisano am Sonntag denkbar knapp gegen Amtsinhaber Uli Burchardt von der CDU, auf den 49,5 Prozent der Stimmen entfielen. Im ersten Wahlgang hatte Pantisano noch vor dem Christdemokraten gelegen. Trotzdem zeigte sich der 40-Jährige am Sonntag nicht enttäuscht: „Wir haben es gemeinsam geschafft, eine Bewegung hinter einer positiven Vision für Konstanz zu versammeln und wir haben ein unfassbar gutes Ergebnis geholt, das vor ein paar Monaten noch niemand erwartet hatte.“

Auch wenn Partisano als unabhängiger Kandidat Wahlkampf machte, trug seine Agenda doch eine linke Handschrift. Das sah auch die Presse so. Der „Südkurier“ etwa urteilte: Der Sohn italienischer Einwanderer positioniere sich „deutlich links von der bisher betriebenen Wohnungspolitik“. In seinem Wahlprogramm versprach er, keine städtischen Grundstücke und Immobilien mehr an Investoren zu verkaufen. Sein Ziel als Oberbürgermeister sei es, so Pantisano, „dass die Mietpreise in Konstanz langfristig sogar wieder sinken“. Ein weiterer zentraler Punkt auf seiner Agenda war der Verkehr. Hier forderte er einen „günstigen bzw. kostenfreien Nahverkehr“. Mag sein, dass viele Wähler*innen ihn nicht wegen seiner Mitgliedschaft in der LINKEN gewählt haben. In seinem Wahlprogramm allerdings, das für Viele den Ausschlag gegeben haben dürfte, finden sich viele Forderungen der LINKEN.

LINKE Themen auf der Agenda

Auch wenn der gelernte Stadtplaner als „unabhängiger und überparteilicher Kandidat“ angetreten war und auf die Unterstützung der Grünen sowie zahlreicher zivilgesellschaftlicher Gruppen, wie FridaysforFuture, zählen konnte, wurde seine Mitgliedschaft in der LINKEN oft thematisiert. Nicht immer ganz fair. So veröffentlichte„Spiegel Online“ unmittelbar vor dem entscheidenden zweiten Wahlgang den Artikel „Genosse Camouflage“. Darin warfen die Autoren dem Kandidaten vor, seine Parteimitgliedschaft zu verheimlichen, und so Wähler zu täuschen. Wer weiß, vielleicht hat ihn dieser Artikel die entscheidenden Stimmen gekostet ...

Auch in der LINKEN gibt es Kritiker*innen, die drauf verweisen, dass Pantisano nicht als Kandidat der LINKEN angetreten sei. Demzufolge sei das Ergebnis auch kein Erfolg für DIE LINKE. Dem widerspricht Pantisano: „Ich war der einzige Kandidat, der auf seinem Flyer, der 60.000 Mal gedruckt und verteilt wurde, dass Logo der unterstützenden Organisationen hatte. Zudem wird in Baden-Württemberg bei OB-Wahlen von keiner*m Kandidat*in ein Logo einer Partei gedruckt oder gezeigt, um überparteiliche Bündnisse zu ermöglichen. Und in Konstanz wusste jede*r Wähler*in, dass ich Mitglied der LINKEN bin.“