Am Internationalen Frauentag auf die Straße

Tarifauseinandersetzung für Sozial- und Erziehungsdienste unterstützen!

Der 8. März ist Internationaler Frauentag und für mich nicht nur ein Grund, die Gleichstellung der Geschlechter zu fordern und gegen die vielfältige Benachteiligung von Frauen und Mädchen zu protestieren, sondern auch ein Grund zu feiern. 1995 erlebte ich erstmals, wie dieser Tag von vielen Frauen und Mädchen aller gesellschaftlichen Schichten in Indien in der Nähe von Ghaziabad begangen und mit buntem Programm und Tanz auch richtig ausgelassen gefeiert wurde. Das war damals Neuland für mich, kannte ich diese Tradition doch gar nicht. Auch hierzulande sollten wir den Frauentag nicht auf einen Frauenkampftag reduzieren!

Der Kampf für gleiche Rechte und gleiche Löhne ist ein langer Weg. Meilensteine wie das Frauenwahlrecht oder ein liberaleres Abtreibungsrecht sind erreicht. Bei anderen liegen noch viele Meilen vor uns, bis die Gleichstellung der Geschlechter in ihrer Vielfalt erreicht ist: Etwa beim Gender Pay Gap, also der Lohnlücke oder dem geschlechtsspezifischen Lohngefälle: Um 18 Prozent (2020) geringer sind die Bruttostundenlöhne der Frauen hierzulande im Vergleich zu Männern. An diesem Skandal hat sich seit Jahren kaum etwas verändert. Aber auch die Covid-19-Pandemie hat Frauen nicht nur auf ihre Familienrolle zurückgeworfen, sondern vielfach auch aus dem Beruf gedrängt.

Aktuell stehen wieder Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst an. Ver.di und die GEW verhandeln mit den kommunalen Arbeitgebern über Tarifverträge für die Sozial- und Erziehungsdienste. Ich finde, es wäre ein tolles, aber auch längst überfälliges Zeichen für Gleichstellung, würden sich die Verhandlungsergebnisse auch im Geldbeutel der dort mehrheitlich tätigen Frauen niederschlagen. Im Zentrum der Verhandlungen, die seit dem 25. Februar laufen, stehen Eingruppierungsmerkmale. „Typische Frauenberufe“ sind leider immer noch niedriger eingruppiert als jene, in denen Männer dominieren. Die LINKE steht in diesem wichtigen Kampf an der Seite der Gewerkschaften und der Frauen: Wir machen uns stark für die Aufwertung der sozialen und erzieherischen Berufsgruppen.

Die NRW-LINKE will am 15. Mai 2022 wieder in den Landtag einziehen, auch um dort für die Gleichstellung der Geschlechter streiten zu können. Denn wir brauchen ein gutes Landesgleichstellungsgesetz und ein berufliches Wiedereinstiegsprogramm für Alleinerziehende. Auch die Aufwertung der Sozialen und Erziehungsberufe sowie der Pflegeberufe unterstützen wir, mit höheren Gehältern, mehr Respekt und Wertschätzung für die Arbeit mit Menschen. Dafür stehe ich als Spitzenkandidatin, gemeinsam mit tollen Genoss:innen auf der Landesliste und als Direktkandidat:innen. Deshalb: Heraus zum 8. März!